Die mittelalterliche Burg auf dem Monte Mottolo ist heute Teil des Anwesens „La Montecchia” und kann daher bei einem Besuch der Villa Emo Capodilista und des Anwesens besichtigt werden. Der Gebäudekomplex, der den kleinen euganeischen Hügel von Mottolo bedeckt, war jahrhundertelang die Herberge der Adelsfamilie Capodilista, ein Verwaltungs- und Lagerzentrum für die Produkte eines großen landwirtschaftlichen Betriebs. Man betritt ihn durch ein großes Portal, das von einem robusten Taubenschlag gekrönt wird, der ein langes Gebäude überragt, das über mehrere Jahrhunderte parallel zur Straße aufgebaut wurde. Der älteste Teil ist der Taubenschlag, der bereits im 17. Jahrhundert existierte.
In diesem langen Gebäude lebten bis vor einigen Jahrzehnten der Verwalter und die Bauern, die das große Landgut der Capodilista bewirtschafteten. Ein Teil des Gebäudes wird auch heute noch als Keller, Scheune und Geräteschuppen genutzt. Am südlichen Ende befindet sich die einzigartige Architektur des Gebäudekorpus mit einer Treppe ohne Verkleidung, die von drei polyzentrischen Bögen gestützt wird und aus dem späten 17. bis frühen 18. Jahrhundert stammt. Jenseits des Tores betritt man ein rein mittelalterliches Ambiente. Auf dem Monte Mottolo steht ein Schloss, dessen dominierendes Element ein robuster quadratischer Turm ist. In Wirklichkeit ist das heutige Erscheinungsbild das Ergebnis einer Reihe von umfangreichen baulichen Eingriffen, die zwischen 1924 und 1928 vorgenommen wurden und die ursprünglichen Strukturen radikal verändert haben.
Das älteste Bauwerk ist der Turm, der sich in der Mitte des Monte Mottolo erhebt. Er stammt aus dem 13. bis 14. Jahrhundert, während der nordöstliche Flügel im 17. Jahrhundert hinzugefügt wurde. In den 1920er Jahren wurde der Turm verändert, indem die Fenster neu gestaltet und die Zinnen entfernt wurden. Der Nordflügel wurde teilweise rekonstruiert und an den Rest des Gebäudes angepasst. Der Südflügel hingegen wurde von Grund auf neu errichtet, mit einem Eckturm an der südöstlichen Spitze, der durch eine Mauer mit dem nordöstlichen Flügel verbunden war. So entstand anstelle der bisherigen Freifläche ein geschlossener Innenhof.