Der heutige Sitz der Accademia Galileiana di Scienze, Lettere ed Arti (Galileische Akademie der Wissenschaften, Literatur und Künste), die einst zum Carrarese-Palast gehörte, bewahrt noch heute den wertvollen Freskenzyklus der Kapelle mit den Geschichten des Alten Testaments, gemalt von Guariento, als erstes Werk eines Hofmalers, der eng mit dem Mäzenatentum der Herrscherfamilie verbunden war.
In der Kapelle des Palastes vertiefte Guariento seine Recherchen zur Perspektive im gotischen Stil und widmete der Darstellung der Architektur und des Mobiliars größere Aufmerksamkeit mit besonderem Augenmerk auf die Details. Darüber hinaus führte er eine neue Art der Darstellung der Geschichte ein: Jede Episode wird nicht isoliert in einem Rahmen dargestellt, sondern mit anderen Szenen in einem einzigen Raum kombiniert.
Die Episoden entfalten sich vor dem Hintergrund eines blauen Himmels, in dem sich Felsen mit einer präzisen Tiefenwirkung abzeichnen und Städte mit Mauern und Türmen dargestellt sind. Paläste und Umgebungen werden mit großer architektonischer Präzision definiert, gezeichnet mit einer präzisen Volumetrie, in einer Landschaft, die die Ereignisse in eine Zeit zurückversetzt, die im 14. Jahrhundert gut bekannt war.
Die Sehenswürdigkeit ist Teil der „I Cicli Affrescati del XIV secolo” (Freskenzyklen des 14. Jahrhunderts), die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.