Die Eremitani-Kirche steht in der Nähe des antiken römischen Amphitheaters und der berühmten Scrovegni-Kapelle mit den Fresken von Giotto. Sie ist den beiden Aposteln Philippus und Jakobus dem Jüngeren gewidmet und ist als Kirche der Eremiten bekannt, weil sie von dieser apostolischen Bruderschaft erbaut und geleitet wurde.
Der Komplex, zu dem auch ein Kloster gehörte, geht auf das 13. Jahrhundert zurück und stand schon immer im Mittelpunkt des städtischen Lebens, sowohl wegen seiner umfangreichen Bibliothek als auch wegen der vielen berühmten Geistlichen, die an der Universität lehrten. Das breite Kirchenschiff ist an den Wänden mit einem dreifarbigen, weiß, rot und gelb gestreiften Motiv verziert, das Backsteinreihen imitiert. Das schöne hölzerne Fachwerkgewölbe in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfes wurde von Fra’ Giovanni degli Eremitani angefertigt und nach den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs originalgetreu rekonstruiert.
Auf der rechten Seite befinden sich die Eingänge zu den vier Seitenkapellen bis hin zur Ovetari-Kapelle, die zwischen 1448 und 1457 von Andrea Mantegna mit Fresken bemalt wurde. Es ist ein Schlüsselwerk der paduanischen Renaissance, das Episoden aus dem Leben des Heiligen Christophorus darstellt und eines der berühmtesten Opfer des italienischen Kunsterbes durch den Zweiten Weltkrieg ist.
An der Nordseite befinden sich zwei Portale, von denen das östlichere Zugang zu einer Vorhalle verschafft, die zur Sakristei und zum kleinen Kreuzgang (oder Kapitel) führt.
Die Sehenswürdigkeit ist Teil der „I Cicli Affrescati del XIV secolo” (Freskenzyklen des 14. Jahrhunderts), die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.